Das Set ist durchweg gelungen und der Preis ist angemessen. Einige Kritikpunkte hätte ich dennoch. 1. Die Bauabschnitte mit dunkelbraunen Steinen sind in der Anleitung sehr schlecht erkennbar. 2. An vielen Stellen werden statt der 1x2 Fliese die weniger schönen 1x2 Barren verwendet. 3. An einigen Stellen wird das homogene Erscheinungsbild durch Sondersteine gestört, weil der Sonderstein farblich nicht zum Rest passt. 4. Die Figuren sind zwar in großer Zahl beigelegt, aber von der Bedruckung her sehr schlicht für ein 10 Jahre Ninjago-Set gehalten. 5. sehr viele Aufkleber
Das Technik-Set ist in der Tat eines der schlechteren von Lego. Optisch sollte ein Sportwagen tiefergelegt daherkommen, ein bekannter Youtuber aus Österreich hat auch gezeigt wie es mit weniger Handgriffen geht. Ein deutscher Youtuber bemängelte die fehlende Technik im Technikset, das stimmt zwar nicht ganz, aber eine kleine Gangschaltung hätte dem Set gut getan. Auch was die Stabilität anbelangt, hätte deutlich mehr getan werden müssen, die Türen sind doch recht wacklig und der löchrige Boden muss einfach nicht sein. Abschließend wäre noch der Preis, der eigentlich im Vergleich zu anderen Ferrari-Modellen angemessen erscheint, nicht aber im Bezug auf das gebotene Gesamtbild das mich zu dieser Bewertung bewogen hat. Lego kann es jedenfalls besser und als Spielset gedacht sollte Spielzeug auch für Eltern erschwinglichen Rahmen bleiben. Auch was die Aufkleber anbelangt, haben meine Kinder damit große Probleme damit diese Blasenfrei und gerade aufzubringen, das gelingt manchmal nicht mal mir als Erwachsener. Hier wäre es schön wenn Lego weniger Aufkleber beilegen würde und zumindest auch Ersatzaufkleber schon beilegen könnte. Wir hatten früher übrigens auch Decals, die sind wesentlich preiswerter, sehen auch hübsch aus, lassen sich solange sie feucht sind verschieben. Im Modellbau werden sie noch heute eingesetzt und wären eine prima Alternative, natürlich müssen dann auch die Decals mehrfach beiliegen.
Das Set wir nur in einer Pappschachtel geliefert, was der erste Kritikpunkt ist. Im Gegensatz zum Produkt Spike wird keine Sortier- und Aufbewahrungsbox mitgeliefert und schmälert so das Bauererlebnis erheblich, die Teile liegen entweder lose auf dem Tisch oder in der Pappschachtel.
Für das Sortieren sieht Lego lediglich markierte Bereiche in der Pappschachtel vor, allerdings hat sich dies erledigt sobald die Pappschachte geschlossen bzw. bewegt wird. Hier hätte Lego bei einem Produkt das 359 Euro kostet durchaus Sortierbehälter beilegen können und müssen.
Kritikpunkt 2 betrifft Minimumprinzip von Lego, so kommt man oft in die Situation das letzte benötigte Kleinteil im Teilehaufen endlos lange suchen zu dürfen. Dieses Minima-Prinzip ist es dann auch, dass weitere Kreativität im Keim erstickt; ein Modell zu erweitern scheitert oft an fehlenden/passenden Teilen. Der größte Anteil der Teile (über 50%) sind Achs-Konnektoren und Pins.
In Summe kann man natürlich die 5 Serviervorschläge bauen, größere Abwandlungen oder Erweiterungen sind dann aber kaum möglich. Für ein Kreativitätsset etwas mau. Das Zerlegen der Modelle wird durch fehlende Werkzeug ebenfalls erschwert, besonders die Kreuzachsen-Pins lassen sich extrem schwer wieder aus den Kreuzaufnahmen entfernen.
Auch negativ, bei ersten Anschließen, wird die Hardware aktualisiert (Hub und Motoren). Bei mir schlug dies beim ersten Mal sogar fehl. Beim Aufbau von Charlie wird u.a. darauf verwiesen (Tipp), dass auf die Markierungen an den Motoren geachtet werden soll, ebenso auf die Ausrichtung der Bauteile (z.B. der Zahndrehkranz, mit der gestrichelte Linie), was aber gar nicht möglich ist. Ist der Zahndrehkranz gemäß der Bauanleitung ausgerichtet, weicht die Markierung am Motor um ca. 3mm ab. Hier frage ich mich immer, wieso mir das auffällt, aber niemanden bei Lego? Schaut man sich die Zahnräder an, wird einem sofort klar, dass es technisch/mechanisch gar nicht möglich ist.
Positiv ist die Möglichkeit den X-Box-Controller anschließen zu können. Negativ, das es hierfür keinerlei Hilfestellung gibt. Im Web findet man Hilfe bei anderen Fans, Lego macht es sich hier sehr einfach. Dann ist es auch noch so, das der Controller immer als erstes mit dem PC verbunden sein muss (aktiv sein) und erst dann die Lego-App gestartet werden kann, andernfalls wird der Controller zwar von der App erkannt, aber dann nicht verwendet.
Abschließend bleibt ein ungenügendes Preis-/Leistungs-Verhältnis festzuhalten, Sortierboxen, etwas mehr Teile, eine gute Dokumentation zu Scratch sind einfach ein Muss. Nun betrachtet Lego zwei Sterne als „fair“, das Set bleibt m.M.n. deutlich drunter, so bleibt mir nur die Ein-Sternebewertung übrig.